
Hier läuft vieles anders...
Auf dem Langener Hof ticken die Uhren anders. Statt der üblichen Rinderrassen findet man bei uns echte Exoten auf den Weiden: Kreuzungen aus Wagyū und Holstein.
Die aus Japan stammende Rinderrasse ist weltweit für ihr besonders zartes und fein marmoriertes Fleisch bekannt – unter anderem als berühmtes Kobe-Rindfleisch.

Ganzjährige Weidehaltung
Unsere Rinder leben das ganze Jahr über auf der Weide. Und das mit Erfolg: Seit Beginn der Weidehaltung ist keines unserer Tiere ernsthaft erkrankt.
Der Tierarzt kommt lediglich einmal im Jahr zur gesetzlich vorgeschriebenen Gesundheitskontrolle auf ansteckende Krankheiten.
Früher wurden die Tiere im Winter eingestallt, was gelegentlich zu Klauenproblemen führte.
Heute nutzen wir den alten Stall nur noch als Notunterkunft bei längeren Regenperioden oder als Schutz für hofnahe Flächen – denn: gesunde Rinder stehen draußen.
Direktvermarktung
Die Direktvermarktung auf dem Langener Hof ist für uns mehr als nur ein Verkaufskanal.
Nach einer kurzen Unterbrechung haben wir sie wieder aufgenommen – und die Resonanz ist großartig.
Sie ermöglicht den direkten Dialog mit unseren Kund:innen, stärkt das Vertrauen in regionale Landwirtschaft und zeigt:
Viele Verbraucher stehen hinter einer nachhaltigen und ehrlichen Lebensmittelproduktion.


Beweidung im Einklang mit der Natur
Unsere Weidewirtschaft folgt dem Prinzip des Mob Grazing Die Tiere ziehen dabei regelmäßig auf neue, kleine Flächen weiter – ganz wie in natürlichen Wildherden.
🐄 Gesündere Tiere durch regelmäßigen Weidewechsel
💧 Wasserspeicherung im Boden durch dichte Grasnarbe
🌾 Nährstoffbindung – weniger Auswaschung
🌍 Sauberes Grund- und Oberflächenwasser
🌱 Deutlich höhere Artenvielfalt auf unseren Flächen
🌿 Klimapositiv wirtschaften – unser Ziel:
Mehr CO₂ im Boden binden, als Methan ausgestoßen wird (CO₂-Äquivalent)
Was ist Mob Grazing?
Das Mob Grazing ist eine Form der Weidebewirtschaftung, bei der eine größere
Weidefläche in viele kleinere Einzelflächen (Parzellen) unterteilt wird. Diese
Aufteilung ermöglicht eine gezielte, rotierende Beweidung durch die Rinder und
bietet zahlreiche Vorteile für Tierwohl, Futterqualität und Bodengesundheit.
Grundprinzipien:
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Hohe Besatzdichte: Viele Tiere auf kleiner Fläche
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Kurze Beweidungszeit: Meist nur 12–24 Stunden pro Fläche
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Lange Ruhezeiten: Flächen werden mehrere Wochen nicht beweidet
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Regelmäßiges Umstellen: Tägliches oder mehrmaliges Versetzen der Tiere mit mobilen Zäunen

Funktionsweise von Mob Grazing
Die Weidefläche wird in mehrere Parzellen untergliedert – häufig mithilfe mobiler Weidezäune.
Die Rinder werden zeitlich begrenzt (12 Stunden) auf einer Parzelle gehalten.
Danach wandert die Herde zur nächsten Parzelle weiter, während sich die vorherige Fläche regenerieren kann.
Die Regenerationszeit einer Parzelle liegt im Sommer bei mindestens 30-60 Tagen, je nach Wetterlage und Wachstum, in den Wintermonaten kann das nach oben variieren.
Vorteile im Detail
Gesunde Grasnarbe
Im Boden wird CO² gespeichert
Verbesserte Futterqualität
Geringere Parasitenbelastung
Verbesserte Artenvielfalt
Schonung der Böden
Effiziente Flächennutzung
Sauberes Grundwasser
Wasser speichern
Klimaresilienz
Durch die Ruhezeiten zwischen den Beweidungen kann sich der Bewuchs erholen – das fördert Nachwuchs, Dichte und Artenvielfalt im Pflanzenbestand.
Durch das hohe Abweiden der Parzellen bleibt der Boden immer beschattet und kühl. Ebenfalls wird durch das „Platttrampeln“ von Gräsern durch die Beweidung mit Rindern in hoher Besatzdichte der Boden vom Sonnenlicht abgeschirmt. Diese Auflage aus vertretenen Gräsern ernährt wiederrum Bodenlebewesen, die die Gräser zu Humus verarbeiten und somit Kohlenstoff aus der Luft in Humus unter der Erde verwandeln.
Da das Gras in der optimalen Wachstumsphase beweidet wird, bleibt die Nährstoffversorgung der Tiere konstant hoch.
Rotierende Beweidung unterbricht Lebenszyklen von Parasiten im Boden und schützt somit die Tiere auf natürliche Weise.
In unserem Beweidungssystem kann eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und anderen Wildtieren Schutz finden. Beispielsweise lassen sich drei ebenen von Lebensräumen für Insekten oberhalb der Erde ausmachen: Die Mulchauflage, die durch das „Plattrampeln“ der Rinder entsteht, der Bereich der Blätter von Gräsern und Kräuter, sowie die Blüten der Gräser und Kräuter.
Die kurze Verweildauer der Tiere pro Parzelle verhindert Bodenverdichtung und fördert eine bessere Wasseraufnahme und Humusbildung. Durch die lange Regenerationsphase haben die Böden genug Zeit um sich zu erholen.
Durch gezielte Planung lässt sich die Futteraufnahme optimieren und die gesamte Weidefläche nachhaltiger nutzen.
Durch den erhöhten Humusgehalt im Boden werden anfallende Nährstoffe im Boden gehalten und gelangen nicht durch Auswaschungen beispielsweise als Nitrat ins Grundwasser.
Ein mit Humus angereicherter Boden speichert im Verhältnis zu einem humusarmen Ackerboden ein Vielfaches an Wasser. Aus der Praxis sind Fälle bekannt, in denen Starkregenfälle von bis zu 80 Litern je Stunde vom Boden aufgesaugt werden.
Durch die enorme Fähigkeit Wasser zu speichern sind humusreiche Böden resilienter gegenüber humusärmeren Flächen im Bezug aus Dürren und Starkregen.

Umsetzung in der Praxis
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Einsatz von elektrischen Mobilzäunen für flexible Flächenaufteilung
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Nutzung von Tränken, Salzlecksteinen und mobilen Unterständen
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Anpassung der Parzellengröße an:
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Tieranzahl
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Graswachstum
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Wetterbedingungen
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Ideal für artgerechte Tierhaltung
Die Parzellenbeweidung ist besonders geeignet für:
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Mutterkuhhaltung
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Weidemast von Rindern
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Bio-Betriebe
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Regenerative Landwirtschaft
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Sie ermöglicht den Rindern natürliches Verhalten, regelmäßige Bewegung, frisches
Futter und fördert gleichzeitig eine klimafreundliche, bodenschonende
Bewirtschaftung.